Chronik

1911
Musiker aus Heilbrunn und St. Kathrein a. O. vor dem Gasthaus Unterberger

Erste Aufzeichnungen und Erwähnungen über musikalische Tätigkeit in Heilbrunn findet man bereits ab 1841. Eine erste namentliche Dokumentation über eine Musikkapelle Heilbrunn geht auf 1900 zurück, wo eine Neugründung der Musikkapelle mit insgesamt 14 Musikern stattgefunden hat. Bereits damals gab es viele gesellschaftliche und kirchliche Auftritte (Hochzeiten, Primiz) und somit wurde die Musikkapelle Heilbrunn in der Region und auch darüber hinaus bald sehr bekannt.

Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen (1914-1945) war keine einfache: wegen dem Militäreinsatz konnten sich wenig Musiker zu einem gemeinsamen Spiel finden; Instrumente und Metallgegenstände wurden zur Einschmelzung und Herstellung für Waffen benötigt.

In dieser Zeit entspringt auch der traditionelle Brauch in Heilbrunn des Osterweckrufes durch die Musik in der Pfarre (erstmals 1923) und die Aufführung des Osterliedes (Auferstehungsmarsch). Weiters wurde ab 1928 auch der Brauch gehalten, die Gläubigen der einzelnen Pfarrviertel vor dem Hochamt ins Gotteshaus einzubegleiten und bei dieser Gelegenheit wurde auch für die Musik gesammelt (bis vor 1945 sicherlich einzige „fixe“ Einnahmequelle). Nachdem 1928 der damalige Kapellmeister Heilbrunn verlassen hatte, übernahm Bratl Peter sen. mit 16 Jahren die Leitung der Kapelle.

1966
Instrumentenweihe in Heilbrunn

 

Am 10.04.1954 fand die offizielle Vereinsgründung des Musikvereins Heilbrunn statt, um, vor allem aus finanzieller Hinsicht nach den schwierigen Kriegsjahren, den Bestand der Kapelle zu sichern (damals mit 21 Musikern). Im selben Jahr fand auch die erste Teilnahme an einem Konzertwertungsspiel in Fischbach statt, wobei der MV-Heilbrunn einen 2. Rang in der Unterstufe erreichen konnte.

 

 

1967 - Haslau
Erster Auftritt von Dirigent Peter Bratl
(rechter Bildrand)

1967 dirigierte erstmals unser Ehrenkapellmeister Peter Bratl mit 18 Jahren die Musikkapelle und stand ihr 40 Jahre als Dirigent und Kapellmeister vor. Zahlreiche Erfolge (regelmäßige Teilnahme an Konzertwertungsspielen in der Kunststufe seit 1990, Teilnahme am steirischen Bläsertag, Rundfunkaufnahmen, Teilnahmen am Steirischen Blasmusikfest in Graz, Steirerball in Wien) oblagen Peter Bratl, der nach seiner 40jährigen Tätigkeit als Kapellmeister als erster Naintscher Bürger den goldenen Ehrenring der Gemeinde Naintsch überreicht bekam (2007).

Die Entwicklungen des Musikvereines Heilbrunn nahmen ständig zu und so konnte sich die Anzahl der aktiven Musiker von 20 (1971) auf 42 Musiker mehr als verdoppeln (bereits Mitte der 1980er Jahre), was sich mit einer allgemeinen Aufwärtsentwicklung des Blasmusikwesens und einer stark verbesserten Ausbildungsmöglichkeit für junge Musiker an den steirischen Musikschulen erklären lässt. Ein weiterer Meilenstein in der musikalischen Entwicklung des MV Heilbrunn war 1972, als der Bau der Festhalle Heilbrunn begann wo bis heute die traditionellen Herbstkonzerte und diverse musikalische Feierlichkeiten abgehalten werden.

2014
Gala der Blasmusik im Stefaniensaal Graz

Durch die wachsende Anzahl der MusikerInnen und durch die stetigen Veränderungen in musikalischer Hinsicht, mussten natürlich auch Überlegungen einer Neuadaptierung der Proberäumlichkeiten in Heilbrunn angedacht werden. Und somit konnte im Juni 2012 nach jahrelanger Planungs- und Bauzeit das neue Probelokal (durch einen An- und Umbau des Pfarrhofes Heilbrunn) im Beisein von Vertretern der Politik, der Wirtschaft und des steirischen Blasmusikverbandes offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Die Segnung wurde von Herrn Pfarrer Mag. Johann Leitner vorgenommen. Ein Galakonkzert der Musikkapelle Pöllau sorgte für den würdigen musikalischen Rahmen.

Der Neubau von Probelokal und diversen Räumlichkeiten sowie der Umbau des Pfarrhofes war trotz der Fördergelder von Land und Gemeinde sicherlich die größte finanzielle Herausforderung in der über hundertjährigen Geschichte des Musikvereines Heilbrunn. Für unsere Arbeit stehen uns somit Proberäumlichkeiten zur Verfügung, welche dem heutigen Stand der Technik entsprechen und die derzeit 65aktiven Musikerinnen und Musiker können in adäquater Umgebung ihrer Begeisterung und Leidenschaft nachgehen und Musik erlebbar machen.